Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DEUTSCHE BANK - Im größten deutschen Steuerskandal, bei dem der Fiskus um mehr als 10 Milliarden Euro betrogen worden sein soll, gibt es schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bank. Nach Informationen von SZ, NDR und WDR hat das Hamburger Geldinstitut Warburg beim Landgericht Frankfurt Klage gegen die Deutsche Bank eingereicht. Diese soll es bei großen Aktiengeschäften jahrelang "pflichtwidrig" unterlassen haben, fällige Steuern einzubehalten und an die Finanzämter abzuführen. Die Deutsche Bank könne sich "nicht auf etwaige Rechtsirrtümer" berufen, steht in der Klageschrift von Warburg, die vom 21. Dezember 2018 datiert. Die Deutsche Bank weist alle Vorwürfe zurück. Warburg sieht sich selbst heftigen Anschuldigungen von Staatsanwälten und Steuerfahndern ausgesetzt. (SZ S. 15)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank soll auf Geheiß der Finanzaufsicht Bafin bis Ende Juni 2019 rund 20. 000 Kunden aus der Firmenkunden- und Investmentbanking-Sparte noch einmal durchleuchten und die Kundenakten vervollständigen, wie das Handelsblatt aus Finanzkreisen erfuhr. Das heißt, dass bis dahin alle erforderlichen Kundeninformationen und Dokumente vorliegen müssen, und der Kunde auf Basis der neuesten Geldwäsche-Richtlinie noch einmal bewertet sein muss. Betroffen sind von diesem ersten Schwung die Kunden, die als hochriskant eingestuft wurden. Für Kunden mit mittlerem Risiko kann sich die Bank bis Juni 2020 Zeit lassen, für diejenigen mit geringem Risiko bis Sommer 2021. Weder die Bank noch die Bafin wollten dazu etwas sagen. (Handelsblatt S. 28)
N26 - Schon die Werbeplakate der jungen Smartphonebank N26 sind eine Kampfansage. Mit Sprüchen wie "Alte Banken verlangen Geld für jeden Scheiß" und "Nicht die Bank deines Opas" spricht das Berliner Startup vor allem jüngere Kunden an und grenzt sich zugleich deutlich von den traditionellen Geldhäusern ab. Eine Strategie, die nicht nur bei den mittlerweile rund 2,3 Millionen Kunden gut ankommt, sondern auch bei internationalen Geldgebern. Nach Handelsblatt-Informationen hat N26 gerade eine weitere Finanzierungsrunde in Höhe von rund 260 Millionen Euro abgeschlossen. Das ist die größte Summe, die ein deutsches Finanz-Startup jemals eingesammelt hat. Damit steigt das Unternehmen zum ersten deutschen Fintech-Einhorn auf. So werden Unternehmen bezeichnet, die mit mindestens 1 Milliarde Euro bewertet werden. Die Kapitalgeber beziffern den Wert aktuell auf rund 2,3 Milliarden Euro. (Handelsblatt S. 4/Welt S. 13)
OSRAM - Der größte deutsche Lichtkonzern Osram warnt vor einem sehr schwierigen Jahr für sein Geschäft angesichts einer wachsenden Krise der Automobil-Industrie und möglichen Brexit-Folgen. "Ich sehe dunkle Wolken für 2019 am Horizont aufziehen, die Nachfrage nach Leuchtdioden geht spürbar zurück" sagte Osram-Chef Olaf Berlien der Augsburger Allgemeinen. "Die ersten Daten deuten darauf hin, dass das vergangene Quartal bei uns noch schwächer ausgefallen ist, als dies manche Finanzexperten und wir noch vor einigen Monaten erwartet haben", erklärte der Vorstandschef. "Was mir aber für das neue Jahr am meisten Sorgen bereitet, ist die rückläufige Auto-Konjunktur", betonte er. (Augsburger Allgemeine)
DAIMLER - Der Autobauer Daimler zeigt sich unter seinem künftigen Vorstandschef Ola Källenius zuversichtlich, trotz der weltweit nachlassenden Wachstumsdynamik und Unsicherheiten durch den Handelsstreit zwischen den USA und China weiter zulegen zu können. "Es ist unser Ziel, 2019 weiter zu wachsen, unterfüttert von unserem Produktangebot", sagte Källenius auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas vor Journalisten. (Börsen-Zeitung S. 9/Welt S. 12)
ALETE - Der angeschlagene Babynahrungshersteller Alete bekommt neue Eigentümer. Der Finanzinvestor BWK hat seinen 80-Prozent-Anteil am 21. Dezember verkauft, sagte BWK-Geschäftsführer Bernd Bergschneider der FAZ. Das Paket ging an die Beratungsgesellschaft EBC des Co-Anteilseigners Horst Jostock. Er aber soll einen Großteil von Alete an den deutschen Milchverarbeiter DMK Deutsche Milchkontor weiterreichen. (FAZ S. 22)
HASPA - Die Hamburger Sparkasse (Haspa) geht davon aus, dass es frühestens im ersten Halbjahr 2020 zu einer Zinswende im Euroraum und einem Zinsschritt der EZB kommen wird. Mit Signalen für eine Zinswende sei aber schon in diesem Jahr zu rechnen, sagt Olaf Oesterhelweg, bei der größten deutschen Sparkasse als Generalbevollmächtigter für das stationäre Privatkundengeschäft verantwortlich, im Interview mit der Börsen-Zeitung. So könne sich der negative Zinssatz für Einlagen bei der Zentralbank 2019 um 15 Basispunkte auf minus 0,25 Prozent reduzieren. Bei der Haspa hofft man darauf, dass die Negativzinsen für Kreditinstitute bis 2020 wegfallen und die EZB "ein Stück weit zur Normalität zurückkehrt". (Börsen-Zeitung S. 3)
BRITISH AIRWAYS - Die britisch-spanische Airline-Gruppe IAG, Mutter von British Airways, kämpft um den EU-Status ihres Ablegers in Spanien, damit der auch weiter in Europa fliegen darf. Doch in Brüssel ist man skeptisch. Damit droht Iberia der Status einer Drittstaatenairline. (Handelsblatt S. 16)
GERMANIA - Die deutsche Fluggesellschaft Germania braucht dringend Geld. Der kleine Anbieter steuert mehr als 60 Ziele in Europa an - und leidet unter den hohen Kerosinpreisen und massiver Konkurrenz. (SZ S. 13/Börsen-Zeitung S. 7)
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January 10, 2019 00:52 ET (05:52 GMT)
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